Ein Leserkommentar von Ramona Koutsoftas
Das graue Herbstwetter eignet sich ideal, um sich vor den Fernseher zu kuscheln, völlig egal, ob mit Freunden oder allein. Eine spannende Alternative zum alltäglichen TV-Programm bietet hier die neueste Dokumentation von David Attenborough, „A life on our planet“. Namhafte Magazine wie das Forbes haben die Dokumentation als die wichtigste des Jahres gekürt.
Atemberaubende Naturaufnahmen ziehen sich durch die ungefähr 1,5 Stunden lange Dokumentation, welche mit der beruhigenden und allseits bekannten Stimme des Naturforschers hinterlegt ist. Der 95-jährige Erzähler (Attenborough selbst) gibt Einsicht in seine Beobachtungen, die er im Laufe seines Lebens in Bezug auf den voranschreitenden Verlust von Biodiversität und den Auswirkungen des Klimawandels gemacht hat. Er vergleicht dabei sehr anschaulich die heutige Situation mit der Vergangenheit.
Die Dokumentation vermittelt viele erschütternde Eindrücke, gibt jedoch auch viel Hoffnung und Optimismus in Bezug auf die Zukunft. Kritische Thematiken wie Klimawandel und Populationswachstum sowie Ressourcenabnahme werden als klar vernetzt aufgezeigt. So führen beispielsweise globale Verbesserungen im Gesundheits- und Bildungssystem dazu, dass sowohl die Lebensqualität zunimmt als auch das Populationswachstum abnimmt. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Ressourcennutzung und die Umwelt aus. Verbesserungen der Lebensqualität können also zeitgleich zu einer Verbesserung der Umweltsituation führen. Lösungsmöglichkeiten und deren Umsetzbarkeit werden klar dargelegt. Faszinierende Projekte wie Nahrungsmittelanbau in Städten mit Praktiken wie Vertical Farming werden aufgezeigt. Die Doku verdeutlicht, dass eine nachhaltige Zukunft nicht im Widerspruch zu einer global gesehenen Verbesserung des Lebensstandards steht.
„If we act now, we can yet put it right“ ist das zentrale Statement, welches man aus der Dokumentation mitnehmen kann. Wem es wichtig ist, funktionierende Wirtschaftssysteme aufrechtzuerhalten, der sollte sich dafür einsetzen, die Biodiversität zu erhalten und wiederherzustellen und fragile Ökosysteme zu wahren. Ökosysteme, welche durch den Klimawandel an Stabilität verlieren, bedrohen Lebensraum für Insekten, Amphibien und Reptilien, was sich in weiterer Folge auf die Nahrungsmittelkette auswirkt. Ein Artenverlust hätte enorme Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftszweige, allen voran der Fischhandel. Durch dieses und weitere Beispiele wird verdeutlicht, weshalb es entscheidend ist, Biodiversität zu fördern und Ökosysteme zu erhalten, um auch wirtschaftliche Systeme aufrechtzuerhalten.
Was jedem Zuschauer klar wird: Im wirtschaftlichen wie auch im sozialen Sinn können wir es uns nicht leisten, die Biodiversität zu verlieren, die unser Planet zu bieten hat. Thematiken wie nachhaltiges Wirtschaften, Green Growth usw. sind unverzichtbar für das Realisieren einer nachhaltigen Zukunft.
Für das Umsetzen einer nachhaltigen Zukunft sind Engagements auf jeder Ebene relevant. Zum ersten Schritt muss jeder beitragen. Wenn du dich für verschiedene Themen rund um Nachhaltigkeit und Umwelt interessierst und dich dafür auch auf der WU einsetzen willst, schau doch mal beim Umweltreferat der ÖH WU vorbei. Dieses Jahr stellt für Events zwar einige Hürden und Komplikationen dar, wir würden uns aber trotzdem freuen, Aufmerksamkeit und Bewusstsein für relevante und aktuelle Themen im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt zu schaffen sowie Lösungsansätze aufzuzeigen.
Du hast Interesse, dich für Nachhaltigkeit an der WU einzusetzen? Werde Teil des Umweltreferats der ÖH WU! Kontaktiere einfach stefan.schuster@oeh-wu.ac.at.