1. Netzwerk aufbauen
Sowohl deine privaten Netzwerke, als auch jene, die du direkt in deiner Firma aufbaust, können für den Beruf wichtig sein. Umgib dich mit Gleichgesinnten und Expertinnen auf verschiedenen Gebieten und schaff dir Verbündete. Scheue dich nicht, sie um ihre Meinung und Tipps zu fragen!
Ein Netzwerk ist aber kein Selbstbedienungsladen – du musst ebenso mit deinem Know-How oder einem offenen Ohr zur Verfügung stehen. Solidarität schafft Vertrauen. Konkurrenzverhalten kann einsam machen.
Erfolgreiches Netzwerken heißt nicht unbedingt, sich krampfhaft abends auf Branchenevents zu schleppen, um dort mit „wichtigen“ Leuten Smalltalk zu führen. Veranstaltungen können ein gute Möglichkeit sein, um mit großartigen Menschen niederschwellig in Kontakt zu kommen – nicht mehr, nicht weniger.
2. Sichtbar sein
Oft gibt es hunderte BewerberInnen für eine Stelle. Aufzufallen ist nicht nur notwendig, sondern entscheidend. Netzwerke (siehe Punkt 1) können dabei helfen, sichtbar zu sein – branchenspezifische im Besonderen aber auch branchenübergreifende Netzwerke, wie zum Beispiel die Sorority.
Auch das Internet ist wichtig, da es einfache Möglichkeiten für Self-Marketing bietet – ein aktuelles LinkedIn-Profil gehört hier zum Beispiel dazu. Es ist mittlerweile Usus, dass ein/e ArbeitgeberIn vor einem Meeting oder Bewerbungsgespräch das Gegenüber googelt.
(Branchen)relevante Infos und erfolgreiche Projekte sollen schnell auffindbar sein. Arroganz mag niemand, halte dich aber nicht dabei zurück, deine Leistungen zu präsentieren.
Was uns zum nächsten Punkt führt:
3. Sich nicht unter Wert verkaufen
Frauen haben oft an zwei Fronten zu kämpfen: Einerseits mit strukturellen Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt, andererseits mit sich selbst, indem sie sich oft nicht zutrauen, schwierige Themen wie das Gehalt oder Aufstiegsmöglichkeiten selbst anzusprechen, weil sie hoffen, ihre Leistung würde für sie sprechen. Selbst Menschen, die auf ihrem Gebiet höchst qualifiziert sind, glauben sie seien nicht gut genug – Stichwort: Imposter Syndrom. Andererseits müssen Frauen mit Sexismus und veralteten, patriarchalen Strukturen kämpfen, die die sogenannte gläserne Decke zimmern.
Bewirb dich trotzdem, auch wenn du nicht 100% der Stellenausschreibung erfüllst! Stell dir nicht die Frage, ob es nicht jemand “besseren” für den Job gäbe. Um es mit Sheryl Sandbergs Worten zu sagen: “Sit at the table”, nimm dir den Platz, der dir zusteht, anstatt dich mit falscher Zurückhaltung zu schmücken.
4. Know your rights, pick your fights
Der bereits angesprochene strukturelle Sexismus macht sich oft in Bewerbungsgesprächen, Meetings (“Holen Sie uns mal einen Kaffee”) oder bei Kinderbetreuungs- und Familienfragen bemerkbar.
Wenn du in einem Bewerbungsgespräch gefragt wirst, wie es mit deiner Familienplanung aussieht, ist das gesetzlich nicht zulässig. Du solltest das definitiv der HR oder Geschäftsführung melden.
Wenn du in einer Firma immer wieder mit sexistischen Aussagen oder Witzen einzelner konfrontiert bist, oder von einer Person wie ein Beiwagerl behandelt wirst, aber grundsätzlich gerne dort arbeitest, schaffe Allianzen: Sprich mit Kolleginnen und nimm auch Kollegen in die Pflicht, bevor du weitere Schritte in Betracht ziehst. Zusammen lässt sich unzulässigem Verhalten viel leichter Einhalt gebieten.
5. Speak up!
Obamas Mitarbeiterinnen im Weißen Haus entwickelten eine Strategie, um sich gegenseitig Gehör zu verschaffen. Sich selbst oder anderen Gehör zu verschaffen, gehört zu einer der wichtigsten Techniken am Arbeitsplatz. Dazu gehört, sich nicht so häufig zu entschuldigen, aber auch in Besprechungen nicht zu lange zu zögern, wenn man etwas zu sagen hat. Selbst die Gesprächsrichtung vorzugeben, kann dabei helfen. Also bereits anzukündigen: Ich möchte jetzt XY besprechen, dafür werden wir etwa 10 Min benötigen. Oder in größeren Sitzungen, als erste einen Punkte anzubringen, um den Ton und die Richtung vorzugeben.
Wenn dir wiederholt auffällt, dass andere Kolleginnen ständig unterbrochen oder sie in anderer Weise benachteiligt werden, setze dich für sie ein. Oft reicht es schon, eine Idee einer Kollegin mit den Worten “Wie … schon sagte,…” noch einmal aufzugreifen und so Unterstützung zu zeigen. Sprich auch weiter, wenn du (meistens von einem Mann) unterbrochen wirst, indem du anmerkst “Wenn Sie mich bitte ausreden lassen würden” o.ä.