Theater vs. Netflix

Filme, Musik, Kabarett, Kunstausstellungen – sie alle sind nur ein Teil vom Gesamteindruck, der Kultur. Ob im Kino oder zuhause über Netflix, für alles sind wir zu begeistern. Aber wie kommt es, dass viele dem Theater als „verstaubte“ Kunstform so skeptisch gegenüberstehen? Löst die Digitalisierung und der laufende Fortschritt langsam aber sicher altbewährte Kulturgiganten wie das Theater und die Oper ab?

von Petra Ribisch und Kim Moghaddam.

Theater ist Kultur

Doch was ist Kultur? Kultur ist Essen, Kultur ist Kunst, Kultur ist Musik und vieles mehr. Allgemein kann man sagen, Kultur ist alles, was der Mensch geschaffen hat, und ist somit sehr facettenreich. Stellt sich die Frage, warum sie so wichtig ist. Die Antwort ist simpel – weil sie ein Teil von uns ist. Gerade in Österreich spielt Theater, zwischen Ballkultur, Kutschen, Mozart, Sissi und Co., eine wichtige Rolle und dennoch entfremden wir uns immer mehr davon. Dafür gibt es viele Gründe, sei es aus finanzieller Sicht oder dem fehlenden Bezug. Und tatsächlich – geht man das ein oder andere Theaterprogramm durch, wird eines klar: Günstig sind diese häufig nicht. Doch Theater muss bei Weitem nicht teuer sein. Gerade als Studierender genießt man fast überall ohnehin schon Rabatte und wenn nicht, dann vergeben viele Theater Restplatzkarten, die wesentlich günstiger ausfallen.

Hier sind ein paar Angebote für Studierende im Überblick: 

  • Burgtheater: 10 €
  • Volkstheater: 6 €
  • Raimund Theater: 15 €
  • Ronacher: 15 €
  • Wiener Staatsoper: Ab 9 €
  • Wiener Konzerthaus: 12 €

Weitere Informationen findet man direkt bei der Location. 

 

Netflix als Kulturmittelpunkt? 

Durch einen Klick im Hollywoodgeschehen und durch einen weiteren wieder zurück bei den österreichischen Klassikern – eines muss man Netflix lassen: seine Vielfalt. Egal wann und wo, ob in der Pause zur nächsten Vorlesung, im Zug, auf Reisen oder einfach gemütlich zu Hause im Bett, mit der digitalen Filmbibliothek ist man auf alle Fälle flexibel und an kein Datum oder eine bestimmte Uhrzeit gebunden. Aber warum sollte man dann nicht komplett auf Theater, Kino, Oper, Musikevents etc. verzichten, wenn man heutzutage alles im Internet findet? Filme direkt sehen, wenn sie für den deutschsprachigen Raum freigegeben werden, die neuen Hits der Lieblingsband live hören, die Akustik und rohen Emotionen des Theaterstücks direkt genießen. Es gibt Dinge, die man in dem Moment auf sich wirken lassen muss, in dem sie passieren. So ist beispielsweise jede Inszenierung eines Theaterstücks für sich ein Unikat, während man auf Netflix den immer gleichen Film so oft man es möchte hintereinander sehen kann. Theater ist nicht perfekt und so werden auch die Fehler zu einem Teil eines für sich einmaligen Stücks. Kein Kameraschwenk, keine Wiederholung – rau und ehrlich, das ist Theater, das ist Kunst.

Warum Theater?

Theater kennt keine Grenzen, ist ein großer Teil unserer Kultur und gehört zur Allgemeinbildung. Vom Tabuthema über Alltägliches bis hin zur politischen Debatte bieten die Bühnen der Theater in Österreich Raum zur Meinungsäußerung und Selbstreflektion. Alles in allem hat Theater etwas Magisches, etwas Einzigartiges und behandelt nicht nur die klassischen Themen, an die man bei Theater vielleicht denkt, sondern kann durchaus modern sein. Die Welt verändert sich und Theater, wie zum Beispiel das Theater in der Josefstadt, ziehen teils mit – so ist der Dresscode hier auch ein jugendlicherer als beispielsweise der in der Staatsoper.

Fazit

Sowohl Netflix als auch Theater sind in der heutigen Welt unabdingbar, doch sollten wir vielleicht ab und an das Handy oder den Laptop zu Hause liegen lassen und das Theater für uns wiederentdecken. Nach einem aufschlussreichen Theaterstück lohnt es sich mit Gleichgesinnten eventuell noch auf ein Getränk zu gehen und das Gesehene miteinander Revue passieren zu lassen. Wer keine Begleitung findet, kann ja auch mal im Kulturreferat der ÖH WU vorbeischauen, denn dort werden ebenfalls günstige Theaterbesuche organisiert und Kulturbegeisterte findet man hier allemal.

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