Wie wird man eigentlich Sportreporter?

Vom WU-Studenten zum erfolgreichen ORF Reporter - Martin Unger im Interview.

 

Martin Unger ist seit 19 Jahren Sportreporter beim ORF, spezialisiert auf die Gestaltung von Beiträgen, und macht u.a. Dokumentationen (z.B.„40 Jahre nach Cordoba“). Er war seit 2004 bei allen olympischen Spielen mit dabei und wurde 2013 und 2018 mit dem Sports-Media-Austria-Preis ausgezeichnet.

 

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Durch reinen Zufall und irgendwie auch dank der ÖHWU. Ein Schauspielkollege, mit dem ich bei der Theatergruppe der ÖH war, hat mich auf die ORF-Aufnahmeprüfung gebracht. Ich habe das Assessment-Center bestanden, habe ein Praktikum in der Sportredaktion bekommen und im Zuge dessen dann einen fixen Job.

Was war Ihr Karriereziel zu Beginn des Studiums?

Ich hatte keines! Mein einziges echtes Ziel war, im Ausland zu arbeiten und dafür schien mir mit meiner HAK-Matura das Studium der Handelswissenschaften der beste Weg dorthin.

Was ist das Spannendste in Ihrem Job?

Beiträge zu gestalten, denn das ist wie Filmemachen. Es ist ein kreativer, extrem abwechslungsreicher Prozess, gepaart mit manchmal sehr spannender journalistischer Arbeit.

Was haben Sie an der WU gelernt, das Sie beruflich weitergebracht hat?

Ehrlich gesagt äußerst wenig. Mit einer entscheidenden Ausnahme: die Sprachausbildung. Ich weiß nicht, wie es heute ist, aber in den 90ern hatten die Sprachinstitute auf der WU einen besseren Ruf als die eigentlichen auf der Hauptuni. Ich bin in Englisch und vor allem in Französisch und Spanisch auf ein Niveau gekommen, das ich ohne die wirklich kompetenten ProfessorInnen nicht so schnell erreicht hätte.

Was war Ihnen wichtiger: pünktlich in der Vorlesung zu sitzen oder die Party nicht zu verpassen?

Definitiv die Party, ich war während meines ganzen Studiums auf sehr wenigen Vorlesungen, wenn, dann nur auf den verpflichtenden. Möglicherweise erklärt das auch meine ›Rekordstudienzeit‹ von 21 Semestern.

Was würden Sie rückblickend in Ihrem Studium anders machen?

Nichts besonders Aufregendes, denn es waren vor allem viele kleine Nebenjobs, die mir in meiner Weiterentwicklung mehr gebracht haben als das Studium. Ich würde allerdings Volkswirtschaftslehre statt Handelswissenschaften studieren.

 

Dieser Artikel erschien in der Jänner Ausgabe des STEIL.

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STEIL Magazin
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