7 Fehler, die Start-up-Gründer bitter bereuen

Eine gute Idee ist nicht genug. Auf dem Weg zum Erfolg müssen Gründer gleichzeitig auch Recruiter, ProjektmanagerInnen, Marktanalysten und Geschäftsführ in einem sein – oft fehlt ihnen aber die nötige Erfahrung. Wer schlau ist, lernt aus den Misserfolgen der anderen:

Perfektionismus

Es kursiert immer noch die Auffassung, dass man nur das ultimative, komplett ausgereifte und zu Ende entwickelte Produkt auf den Markt bringen kann. Im Extremfall dauert es aber Jahre, bis es soweit ist. Dadurch verlieren Gründer kostbare Zeit, währenddessen die Konkurrenz ihnen zuvorkommen kann. Außerdem werden oft tausend Zusätze und Details entwickelt, die der Konsument gar nicht will. Wer also eine gute Idee hat, sollte sie so bald als möglich auf den Markt bringen. Am Ende entscheiden die Kunden, in welche Richtung es gehen soll.

Minimum Viable Product (MVP): Das "minimal überlebensfähige Produkt" ist auf seine minimalen Funktionen zurückgestutzt. So wird mit wenig Aufwand der Marktbedarf gedeckt und gleichzeitig handlungsrelevantes Feedback eingeholt.


Fehlende Kundenkenntnis

Nicht du kaufst dein Produkt, sondern deine Kunden. Bevor am Produkt gearbeitet wird, sollte also genau recherchiert werden, wen das Produkt überhaupt ansprechen soll. „Zielgruppenanalyse" lautet die Devise. Klare Definitionen, wen das Produkt erreichen soll und wie diese Zielgruppe eigentlich tickt, sind das Um und Auf. Gründer, die mit der Einstellung „Jeder könnte unser Kunde sein“ arbeiten, haben weniger Chancen auf Erfolg.


Umsatzfetisch

Verkaufszahlen sind gut, Profite sind besser. Viele Gründer achten gerne übermäßig auf den Umsatz – als Indikator dafür, ob das eigene Produkt nachgefragt ist oder nicht. Der Erfolg des Produkts hilft aber wenig, wenn die Produktionskosten konstant höher als die Einnahmen sind. Daher sollte man – zumindest langfristig – auch die Profitabilität im Blick haben.

In 18 Prozent der Fälle scheitern Start-ups, weil die Herstellung schlicht zu teuer ist.

 

Ein schlechtes Team

Nicht ohne Grund haben zahlreiche Gründer ihr Start-up mit ihren besten Freunden oder Studienkollegen aufgezogen. Gerade am Anfang ist Verlässlichkeit das höchste Gut. Irgendwann muss man sich aber auch Leute von außen holen. Hier fallen dann die Entscheidungen, die später oft bereut werden: Die einen wollen Gehaltskosten sparen und bekommen deswegen nur unterqualifizierte Leute, die anderen investieren schlicht zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit in den Recruiting-Prozess.

Mangelnde Teamqualität wird mit 23 Prozent als dritthäufigster Grund genannt, weshalb Start-ups scheitern.


Keine Marktrecherche

Sei überzeugt von deinem Produkt – aber auch nicht zu sehr! Vor allem Start-ups, die ein innovatives, noch nicht existierendes Produkt auf den Markt bringen, sollten eine fundierte Marktanalyse durchführen und herausfinden, ob das Produkt überhaupt gefragt ist. 

Ein fehlender Markt ist der meistgenannte Grund, weshalb Start-up scheitern. Fast die Hälfte der Misserfolge, also 42 Prozent, sind darauf zurückzuführen.


Investorengeld vs. Unabhängigkeit

Wer sagt gerne Nein, wenn einem 5- bis 7-stellige Summen angeboten werden? Manchmal sollte man das aber. Wer einen Investor mit ins Boot nimmt, erhält nicht nur dessen Geld, sondern meistens auch dessen Anweisungen und Vorstellungen. Nicht immer stimmen diese mit den eigenen überein. Deswegen sollte sich jeder Gründer gut überlegen, was für sein Start-up langfristig wertvoller ist: Liquidität oder Unabhängigkeit.


Niedriger Preis

Es ist ein beliebter Anfängerfehler. Um sich auf dem Markt zu platzieren und Kunden anzulocken, setzen Gründer die Produktpreise gerne niedriger an als dessen Produktionskosten sind. Dadurch wird aber die Nachfrage verzerrt und sobald dann der Zeitpunkt da ist, mit den Preisen nachzuziehen, springen die Kunden plötzlich wieder ab – bzw. erwarten sich eine entsprechende Verbesserung des Produkts. Es ist daher besser, von Anfang an, den Preis zu setzen, den man auch langfristig halten will.

 

Autorin
Teseo La Marca
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