Wie wird man Partner bei PwC?

Richard Jerabek über seine langjährige Karriere bei PwC, die Herausforderungen der internationalen Steuerberatung und sein Studium an der WU.


RICHARD JERABEK (40) ist seit 2003 bei PwC und seit 2018 Partner. Schon während der Uni arbeitete er bei der RZB und durchlief, nachdem er sein Studium der Handelswissenschaften 2005 abgeschlossen hatte, einige Stationen bei PwC.


Was ist das Spannendste an Ihrem Job?

Dass man sich in einem permanent ändernden Umfeld im Bereich internationales Steuerrecht bewegt. In den letzten Jahren hat sich hier einiges getan, unter anderem werden Steuergestaltungen für Konzerne erschwert, welches das rechtliche Reglement ändert. Das verlangt nach optimalen Lösungen für Mandanten. Nicht zuletzt das Lösen ›kniffliger‹ Fälle, die Verteidigung unserer Mandanten in Betriebsprüfungen sowie die Zusammenarbeit im Team und mit Kollegen aus aller Welt.

Was sind die größten Herausforderungen?

Einerseits Zeitmanagement und die richtige Setzung von Prioritäten. Hilfreich ist hier natürlich ein starkes, motiviertes Team hinter sich zu haben sowie gemeinsam an Themen zu arbeiten – was selbstverständlich auch Spaß macht. Andererseits fachlich am Ball bleiben, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entwickeln und Klienten individuell betreuen. Für die ideale Beratung gibt es nämlich kein Rezept – Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnisse sind gefragt, sowie eine möglichst gesamthafte Beratung. Jeder Klient hat andere Vorstellungen, also: »Put yourself in our clients shoes«.

Was haben Sie an der WU gelernt, was Sie im Job weitergebracht hat?

Definitiv Teamwork und Zeitmanagement, aufgrund dutzender Team- und Seminararbeiten. Zudem proaktiv an Sachen heranzugehen und sich um Dinge kümmern, was für Herausforderungen im Leben als auch im Arbeitsalltag sehr wichtig ist, um sich beispielsweise in neue Themen einzuarbeiten. Nicht zu vergessen: Basiswissen, alles was mit Steuerrecht zu tun hat, oder Basics wie Cashflow, Buchhaltung und Fremdsprachen.

Ihre liebste Erinnerung an die WU?

Sehr viele: Das endlose ›Büffeln‹ in der alten WU-Bibliothek, inklusive verzweifeltem Platzsuchen und Automaten-Kaffee sowie die auf die Minute getimte Anmeldung zu Seminaren und Prüfungen an den Computer-Portalen mit dem Glücksgefühl, wenn es funktioniert hat. Nicht zu vergessen der Weihnachtspunschstand.

Traumberuf Steuerberater? Was würden Sie WU-Studierenden mit diesem Ziel raten?

Sich an der WU mit Basiswissen insbesondere im Bereich Buchhaltung und Steuerrecht einzudecken. Weiters sind Fremdsprachen, vor allem Englisch, und eine Offenheit gegenüber ausländischen Kulturen wichtig. Zudem sollte man möglichst neugierig und offen gegenüber neuen Technologien sein, die Digitalisierung ist gerade dabei, das Berufsbild des Wirtschaftsprüfers bzw. Steuerberaters massiv zu verändern und dies zwingt uns dazu, uns laufend neu zu erfinden.

 

Der Artikel erschien erstmalig im STEIL Ausgabe Sommer '19.

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STEIL Magazin
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