Tipps für gelungenes Networking

Verfügst du über genügend Vitamin B? Welche Möglichkeiten gibt es, dein Netzwerk sinnvoll auszubauen? Und wie genau lässt du deine Kontakte für dich spielen? Zeit für Antworten. 

Vitamin B benötigt nicht nur unser Körper, auch im Berufsleben wirkt es für uns praktischerweise als ›Booster‹. Bereits am Anfang unserer akademischen Laufbahn wird uns schnell bewusst, welch wichtige Rolle Kontakte bei der Suche nach einem Praktikum, Ferialjob, Nebenjob etc. spielen. Nicht unbegründet, denn im Schnitt werden sieben von zehn Stellen unter der Hand vergeben, mit den richtigen Kontakten könntest also auch du von diesem firmeninternen Arbeitsmarkt profitieren.

Visualisiere deinen Status Quo!

Selbstverständlich kommst du nicht mit einer Sammlung an Visitenkarten von Firmenbossen auf die Welt. Du wirst vermutlich weder Dietrich Mateschitz noch Mark Zuckerberg persönlich kennen. Aber auch ohne diese Bekanntschaften kennst du sicherlich mehr Leute, als du denkst. Familie, Freunde, Schulkameraden, die Tante deiner besten Freundin, die ehemalige Arbeitskollegin – sie alle zählen bereits zu deinem Netzwerk, und jeder von ihnen könnte bereits der Schlüssel zu deinem Traumjob sein.

Never lunch alone

sagt Ute Blindert, Autorin von ›Per Netzwerk zum Job‹. Ob beim Mittagessen oder während eines kurzen Kaffees – sprich häufig und mit vielen über deine Pläne. Denn Netzwerken bedeutet Kommunizieren. ›Out of the box‹ zu denken hilft dir, bestehende Kontakte für neue Fragestellungen zu nutzen. Vielleicht hast du eine Schulfreundin oder einen ehemaligen Nachbar, den/ die gerade ähnliche Fragestellungen beschäftigen. »Gemeinsam könnt ihr von Synergien profitieren«, erklärt ZBP Karriere-Expertin, Head of Employer Relations, Mag. Barbara Moser.

 

Websiten, die man kennen sollte:

WU ZBP Career Center
WU Gründungszentrum
Xing, LinkedIn
Careerloft
e-fellows
squeaker
AIESEC


Diese Meinung teilt auch die EU-Kommission. In einer Studie konnte sie herausfinden, dass rund ein Drittel der Arbeitnehmer zwischen 19 und 29 Jahren durch Beziehungen an einen Job gekommen ist. Bevor du jetzt aber anfängst, jeden, der dir spontan einfällt, anzurufen, solltest du damit beginnen, dein Netzwerk zu visualisieren. Dies kannst du in Form eines Brainstormings machen – dabei solltest du deine Kontakte nach der Wichtigkeit für dein Ziel und deinem Verhältnis zu dieser Person definieren. So kannst du schnell feststellen, wem du in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken solltest.


In deinem Vitamin-B-Lager ist noch Platz für mehr?

Niemand deiner Kontakte arbeitet oder kennt jemanden in der Werbebranche, in der du so sehnsüchtig ein Praktikum absolvieren möchtest? Du bist gerade erst neu in der Stadt, und außer ein paar flüchtigen Uni-Kontakten hattest du noch nicht die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen? Dann hast du keine Zeit mehr zu verlieren. Aber aufgepasst: Beim Netzwerken zählt Qualität vor Quantität! Dich auf den gängigen Social-Media Plattformen anzumelden und wie wild auf den ›Adden‹- oder ›Follow‹-Button zu drücken wird dich leider nicht ans Ziel bringen.


Networking muss an erster Stelle persönlich passieren.

Schlagwort Networking Events. Hier wirst du zu 100 Prozent auf Personen treffen, welche dasselbe Ziel verfolgen wie du. Auch wenn das Ansprechen fremder Personen am Anfang für dich eine Herausforderung darstellen mag, so ist dies doch das wichtigste Instrument beim Networking. ZBP Mitarbeiterin Mag. Barbara Moser empfiehlt, sich im Vorfeld über das Veranstaltungsformat zu informieren. Zeitplanung und die Recherche zu den Anwesenden gehören, laut Moser, ebenfalls zur Vorbereitung. Daraus ergäbe sich auch der Dress-Code. Denk unbedingt daran, Schreibunterlagen mitzubringen! Wenn schon konkrete Jobs bei dem Event im Spiel sind, gibt Mag. Barbara Moser auch den Rat, zur Sicherheit gleich den aktuellen Lebenslauf dabei zu haben.

 


»Um in (positiver) Erinnerung zu bleiben, wirst du klarerweise höflich auftreten. Sei dabei aber unbedingt authentisch, denn dein Gegenüber spürt, ob du wirklich DU bist. Eine Mischung aus qualifizierten Fragen und gutem Zuhören empfinden viele als besonders professionell und angenehm. In Erinnerung bleibst du garantiert, wenn du Emotionen auslösen kannst: Vielleicht kommt ihr im Gespräch auf eine Gemeinsamkeit oder lacht an derselben Stelle. Das verbindet und schafft positive Erinnerungen «, erklärt die Karriere-Expertin weiter.

 

Pro-Tipp für Schüchterne
Klein anfangen! Quatsch einfach mal im Hörsaal den Sitznachbarn an oder frage die Person an der Bushaltestelle nach der Uhrzeit. Mit ein wenig Routine gehst du gleich offener auf fremde Menschen zu. Oder schnapp dir deinen ›partner in crime‹: Gemeinsam ist doch alles viel leichter!


Du bist nicht so der Typ für diese Form der Kontaktaufnahme?

Irgendwie findest du es unheimlich, dich alleine auf diese Veranstaltungen zu begeben? Das ist noch lange kein Grund zu verzagen. Denn nicht nur auf maß-geschneiderten Networking-Treffen, auch durch eine Mitgliedschaft bei einem Verein, einer freiwilligen Organisation oder auch im Rahmen eines Studentenjobs kannst du auf Gleichgesinnte treffen. Dies bietet dir außerdem den Vorteil, dich laufend mit den Leuten auseinanderzusetzen. Von einem Ehrenamt bei der ÖH oder anderen Studienorganisationen über die Teilnahme an einem der Buddy-Programme oder in einer Funktion als Mentor für Uni-Neulinge – auch an der WU gibt es zahlreiche Alternativen, wo du Eigeninitiative zeigen kannst.

Ein Drittel der 19- bis 29-Jährigen ist durch Kontakte an einen Job gekommen.

Das WU Gründungszentrum hilft dir ebenfalls beim Aufbauen eines Netzwerkes. »Networking ist ein ganz wesentlicher Bestandteil unseres Programms. So wie ein gutes Netzwerk in der Start-up-Szene erfolgsentscheidend sein kann, profitieren Studierende vom angeregten und ungezwungenen Austausch und der gegenseitigen Unterstützung bei uns«, erklärt Rudolf Dömötör, Direktor des WU-Gründungszentrums. Beim Netzwerken an der Uni kannst du nicht nur deinen Bekanntenkreis vergrößern, sondern gleichzeitig noch Sinnvolles für deinen Lebenslauf tun, der dadurch auf jeden Fall aufgepeppt wird – eine klare Win-Win-Situation!

 

Pro Tipp:
Beim Netzwerken zählt Qualität vor Quantität.


Kontakte geknüpft - und jetzt?!

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten springst du von einem Event aufs andere und findest dich plötzlich wöchentlich mit neuen Gesichtern beim Kaffeeklatsch aka Business-Brunch? Genau jetzt kommen die sozialen Netzwerke ins Spiel. Die Präsenz auf Facebook sowie auf diversen Karriereportalen wird heutzutage vorausgesetzt wie der Besitz eines Reisepasses. Umso wichtiger, beim Online-Profilbild eine bessere Figur zu machen als auf dem Passfoto. Hobbys und außerberufliche/- schulische Aktivitäten solltest du genauso anführen wie Informationen zu deinem Werdegang. Immerhin soll sich jemand aus deinem Netzwerk früher oder später denken: »Der/Die ist genau der/die Richtige dafür!«

 

Dieser Artikel ist zuvor in der März 2018 Ausgabe des Uni-Magazins "Steil" der ÖH WU erschienen.

Autorin: Regina Pretscher. 

Fotocredits: (c) Rawpixel and Manuchi via Pixabay

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